Auseinandersetzung um die Zukunft von Airbus
Warnstreik und Kundgebungen bei Airbus und Premium AEROTEC mit mehr als 10.100 Beschäftigten

2.300 Beschäftigte in Augsburg im Warnstreik, 1.500 bei Kundgebung – Kerner in Augsburg: „Wenn die Auseinandersetzung um die Zukunft von Airbus nun eskaliert, liegt das allein in der Verantwortung des Managements“ – Kundgebungen auch in Hamburg, Stade, Bremen und Varel

17. September 202117. 9. 2021


In der Auseinandersetzung um die künftige Struktur von Airbus Operations und Premium AEROTEC haben sich bis heute, Freitag, 17. September, 14.00 Uhr, deutschlandweit mehr als 10.100 Beschäftigte an Warnstreiks und Kundgebungen beteiligt. Am Nachmittag und in der Nacht folgen noch weitere Arbeitsniederlegungen an einzelnen Standorten, etwa in Augsburg.

Bei Premium AEROTEC in Augsburg werden bis Samstagfrüh um 6.08 Uhr 2.300 Beschäftigte in allen Schichten in allen vier Werksteilen am Warnstreik teilgenommen haben. Das ist quasi die komplette Belegschaft abzüglich der Beschäftigten im Urlaub und im Krankenstand. Die Werkshallen und auch die Büros der Entwickler sind wie leergefegt.

Zerschlagung von Standorten entgegentreten

Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, sagte auf der Kundgebung bei Premium AEROTEC in Augsburg vor etwa 1.500 Beschäftigten: „Wir haben von Anfang an klargemacht: Schlanke und effiziente Strukturen in der Wertschöpfungskette gestalten wir gerne mit, gegen eine Zerschlagung von Standorten bei Airbus und Premium AEROTEC werden wir aber Widerstand organisieren. Die Arbeitgeberseite hat unsere ausgestreckte Hand ausgeschlagen. Wenn die Auseinandersetzung um die Zukunft von Airbus nun eskaliert, liegt das allein in der Verantwortung des Managements.“

Auch Delegationen anderer schwäbischer Betriebe und Politiker*innen mehrerer Parteien unterstützten die Warnstreikenden bei ihrer Kundgebung.

Lösung für Zukunftsperspektive muss auf Tisch

Bei der Kundgebung am Osttor bei Airbus in Hamburg-Finkenwerder vor etwa 1.000 Beschäftigten sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste und Verhandlungsführer: „Das ist ein starkes Signal an das Airbus-Management. Gemeinsam mit den Beschäftigten an allen Standorten von Airbus und Premium AEROTEC haben wir deutlich gemacht: Wir lassen uns nicht spalten. Statt die Konfrontation sollte der Arbeitgeber eine Lösung am Verhandlungstisch suchen. Wir brauchen eine abgesicherte und langfristige Perspektive für alle Beschäftigten und Standorte.“

Warnstreiks und Kundgebungen gab es auch in Bremen, Stade und Varel. In Bremen nahmen 350 Beschäftigte von Airbus und Premium AEROTEC an einer Kundgebung vor dem Werkstor von Airbus teil, bei Airbus in Stade versammelten sich 500 Beschäftigte von Airbus aus Stade und Buxtehude vor dem Werkstor. Bei Premium AEROTEC in Varel beteiligten sich 1.000 Beschäftigte an der Kundgebung vor dem Werkstor. Auch bei Premium AEROTEC in Nordenham waren die Beschäftigten zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Dort war jedoch keine Kundgebung geplant.